Frau. Karrierefrau. Natürlich, kein Protest. Aber dann, diese Biestigkeit. Dieses extreme Ausfahren von Ellenbogen, wenn sie nämlich, in Leitungsposition, Anfang 40, endlich Mutter wird und den Erfolg natürlich beruflich weiterhin praktiziert und gleichzeitig Übermutter ist. Also: Alles richtig macht. Mann schaut skeptisch zu. Die Leitungsfrau nimmt dann auch Körperhaltungen an, Gesten, Gesichtszüge, sprachlichen Ausdruck, Mann fragt sich, wo er hier noch gebraucht werde, wo die Leitungsfrau doch gleichzeitig Jägerin und Sammlerin, Beschafferin der Nahrung, Kindererzieherin, Beschützerin ist, also alle verfügbaren Rollen der menschlich-historischen Rollenverteilung mit sich selbst besetzt, natürlich auch, um nach außen alles richtig zu machen und bloß keine Konventionen zu verletzen. Mann schaut zu und denkt sich: Hat sie nicht mehr alle? Das stellt die sich doch bitte nicht unter Gleichberechtigung vor? Welches halbwegs intellektuelle menschliche Gehirn kann die vollkommene Abschaffung eines möglichen Partners wollen, um dann vollständig dessen Part selbst zu übernehmen? Die Aufteilung von notwendigen Aufgaben ist doch ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Entwicklung, betriebswirtschaftlich zum Beispiel vollkommen notwendig. Aber, wurde mir gesagt, ich sähe das aus meiner wenig akzeptierten maskulinen Prägung, ick könne das gar nicht beurteilen, als Mann, der Frauen unterdrücken möchte, einschränken, einsperren und ausnutzen. Dies wiederum bewies mir noch einmal deutlich die wahrscheinliche Inkompatibilität der Geschlechter. Miteinander geht nicht, ohne aber auch nicht. Futter für Tragödien.